Nachdem ich in “Kommunismus, Faschismus und Revolutionen” meine Gedanken zur fraglichen Logik der Kommunisten abgegeben habe, schaue ich mir eine weitere politische Bewegung an. Eine Bewegung, die ein wichtiges Ziel hat, doch durch seine Besessenheit selbst zu dem Übeltäter wird, den sie laut ihren eigenen Idealen verurteilen.
Die feministische Bewegung ist omnipräsent, besonders in den Instagram-Storys oder im Feed junger Menschen. Sie verfolgt das selbe Ziel wie viele Menschen dieser Welt; Gerechtigkeit. Sie wollen Gerechtigkeit für ein benachteiligtes Geschlecht, Gerechtigkeit für eine gesellschaftliche Gruppe, die diskriminiert wird. Das ist es ja schließlich was Sexismus, der auserkorene Feind der Bewegung, aussagt. Genau dagegen kämpft diese Bewegung. Und wenn man darüber nachdenkt, sollte jeder Mensch Feminist sein, insbesondere die Männer; denn wie erbärmlich ist es denn von der Schwäche anderer zu profitieren und sich darauf etwas einzubilden. Ein Job, den man dadurch bekommen hat, da man im Gegensatz zu der Frau, die eine besseren Lebenslauf hatte, keine Kinder bekommen kann. Eine Ehefrau, die als Marionette der eigenen Wünsche agiert, da sie in einer finanziellen Abhängigkeit zum Mann steht. Sowas kann kein Mann mit minimalem moralischen Bewusstsein wollen. Wie kann man jemals stolz auf etwas sein, dass man erreicht hat, weil man privilegiert ist und nicht durch eigenes Können?
Ich sage nicht, dass man mit den Methoden dieser Bewegung einverstanden sein muss. Mal abgesehen davon, dass jeder Strom der Bewegung eigene Methoden (selten variieren auch die Ziele) hat. Mit den Zielen sollte man trotzdem übereinstimmen, denn es fordert nichts anderes als das Ende der Benachteiligung eines Geschlechts. Dies ist jedenfalls nach meinem Verständnis das Grundideal der Bewegung. Es ist schwierig sich eigene Privilegien einzugestehen und für Gerechtigkeit zu sorgen, doch es ist unser aller Pflicht. Idealismus halt, muss man nicht mögen 😉
Leider gibt es wie in jeder Bewegung radikale Seiten; Extreme. Und ich möchte hier betonen, dass diese Radikalen nicht die Bewegung widerspiegeln, dazu habe ich übrigens bereits einen Artikel geschrieben, genauso wie zum Gender Pay Gap. Doch leider gibt es diesen Teil der Bewegung und im Feminismus sind die Radikalen meinem Gefühl nach leider so präsent, wie in fast keiner politischen Bewegung.
Na ja, wie soll man es sagen. Meiner Meinung nach hat diese Bewegung eine große Basis, die anfängt Männer zu diskrimieren und über einen Kamm zu scheren. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, wie könnte ich jemals den Anspruch stellen, dass Seximus gegenüber Männern ein Problem von ähnlichem Ausmaß wie Sexismus gegenüber Frauen ist. Unser Problem liegt eindeutig bei der Diskriminierung von Frauen, trotzdem sollte doch genau diese Bewegung nicht in solch eine Richtung abdriften. Wie fatal ist es, dass eine wichtige Bewegung durch diese Extreme diskreditiert wird. Gleichberechtigung der Geschlechter ist doch das Ziel und nicht, von der Diskriminierung von Frauen, zur Diskriminierung von Männern überzugehen. Warum sind wohl so wenige Männer überzeugt vom Feminismus, wenn im Internet Feministen unterwegs sind, die jeden Mann als Vergewaltiger abstempeln? Feministen, die es als Beleidigung ansehen, wenn ein Mann ihnen die Tür aufhält oder sie auf der Straße anspricht oder geschweige denn ihnen ein Kompliment macht. Oder Mütter die darüber bloggen, dass ihre männlichen jugendlichen Kinder auch potenzielle Vergewaltiger sind und sich nun für ihre Kinder schämt. Frauen sind nicht alle gleich. Männer sind nicht alle gleich. Kein Geschlecht sollte diskriminiert werden
Ich wünschte einfach, es gäbe nicht diese Teile der Bewegung, die einfach nur doppelmoralisch handelt, indem sie Männer genauso pauschalisiert und diskriminiert, wie Frauen historisch diskriminiert und pauschalisiert wurden und immernoch werden. Als würden diese extremen Feministen gegen ihre eigene Bewegung kämpfen…
Ich möchte noch einmal etwas betonen:
Die Diskriminierung von Frauen ist viel viel präsenter als die Diskriminierung von Männern weil dies ein heikles Thema ist, möchte ich das mehrmals betonen. Was ich wichtig und essenziell finde, ist, dass du Sexismus gegenüber Frauen nicht durch Sexismus gegenüber Männern bekämpfst. Dadurch bekämpfst du höchstens dich selbst und deine eigene Bewegung und zusätzlich sorgst du dafür, dass diese Bewegung, der du dich mit Herzblut verschrieben hast, durch diese fraglichen Aussagen diskreditiert und weniger ernst genommen wird. Ich möchte nur, dass so nicht über Feminismus gedacht wird, denn das ist es nicht. Es ist genau das, als ich es zu Beginn dieses Artikels beschrieben habe. Eine Bewegung mit einem unglaublich wichtigen Ziel und ich möchte nicht, dass diese Bewegung sich selbst bekämpft oder durch diese Radikalen missverstanden wird.
Anhang: Wenn jemandem auffällt, dass ich etwas grundlegend falsch verstehe und falsch einschätze. Die Kommentare sind euer Sprachrohr. Außerdem möchte ich anbieten, dass wenn jemand möchte als Widerspruch einen Gastartikel schreiben kann, der dann hochgeladen wird. Vielen Dank für’s Lesen 😉