Keine rhetorische Figur wird in Argumentationsketten so gerne benutzt wie die Analogie. Reflektiert man jedoch richtig, fällt schnell auf, dass Analogien weder Tiefe noch Aussagekraft haben.
Ich behaupte, dass Analogien ohne ausreichende Stützung nicht mehr als manipulativ sind. Dabei unterstelle ich keine Absicht oder ein aktives Motiv, trotzdem haben Analogien nun mal im Regelfall keine Tiefe. Sie sind nicht mehr als ein plumper Spruch ohne Inhalt.
Sehr bekannt ist die Fußball-Politik-Analogie. Meist wird diese mehr zum besseren Verständnis genutzt, worin ich absolut keine Tragik erkennen kann. Viel mehr ist es problematisch, wenn sie im Zuge einer kontroversen Diskussion verwendet wird, denn hier schürt sie oft ein falsches Bild. So scheint die richtige Analogie oft mehr Wirkung als wissenschaftliche Expertise oder Fakten zu zeigen.
Ich versuche das mal anhand eines Beispiels zu erläutern. Demokratiekritiker und Befürworter eines starken Herrschers nutzen gerne die Analogie: „Viele Köche verderben den Brei“ . An diesem Beispiel erkennt man erst einmal die Vereinfachung von etwas viel Komplizierterem. Denn das Demokratiegeschehen einer Regierung oder eines Parlaments ist von wesentlich komplexerem Charakter. Andererseits lässt sich eine Aussage ohne Tiefe erkennen. Warum sollte es im demokratischen Geschehen genauso sein wie beim Kochen einer Delikatesse? Es gibt keinen – wirklich gar keinen – Zusammenhang zwischen diesen beiden Themen. Könnten diese Kritiker ihre Analogie aktiv stützen und einen zureichenden Zusammenhang herstellen würde es etwas taugen, aber so fehlt die Tiefe und somit hat diese Analogie keine Aussagekraft. Dafür ist diese Analogie einprägsam und leicht verständlich. Sie bleibt im Kopf hängen. Was ich aber verdeutlichen möchte ist, dass eine Analogie immer besonders gestützt werden muss. Beim zweiten Gedankengang spätestens fällt auf wie schwach eine Analogie ist. Letztendlich bringt die Analogie viel mehr Nachteile. Um es ausreichend zu stützen, muss man nicht nur den Zusammenhang ausführlich begründen, sondern auch die Metapher: Ist es denn wirklich so, dass viele Köche den Brei verderben?
Eine Analogie ist gern genutzt und erfüllt ihren Zweck der Veranschaulichung. Sie sind ein interessantes rhetorisches Mittel, sind für ernsthafte Diskussionen allerdings schwach und ohne Tiefe. Für Politiker oder Redner mag es ein guter Weg sein die naiven Menschen zu beeinflussen – zu manipulieren. Auf simple Art und Weise wird etwas Kompliziertes auch für den Laien verdeutlicht. Trotzdem betone ich, dass Analogien keinen inhaltlichen Tiefgang haben, weshalb ich dazu rate diese klar zu hinterfragen.